Koloniestraße 10

Koloniestraße 10

Wir Mieter der Koloniestrasse 10 im Wedding haben Stress wegen den neuen Eigentümern unseres Hauses.Die Kolonie10 ist ein alter Fuhrhof von 1880 – ein Ort mit Historie. Bestehend aus einem Vorderhaus, Remisenwohnungen, Bastelgaragen, Ateliers, einer Tanzschule und Werkstätten ist der schön begrünte Hof eine kleine Oase und ein Ort der Vielfalt. Diese Vielfalt ist es, die Berlin so spannend, jemütlich und lebenswert macht. Eine Erbengemeinschaft verkaufte den Hof an die ZBI, ein Investmentfond aus Erlangen. Mit der Begründung den Hof neu gestalten zu wollen, kündigten sie bereits allen Gewerbetreibenden auf dem Hof. Ein Großteil der Werkstätten, Ateliers und Bastelgaragen sind mittlerweile leer und ungenutzt. Und auch im Vorderhaus stehen seit Jahren 2 Wohnungen leer – trotz Anzeige ungeahndet.

Mittlerweile ist bekannt, dass ein neuer Investor interessiert ist unseren Hof der ZBI abzukaufen und die geplante “Neugestaltung” umzusetzen. Er reichte bereits Bauanträge beim Bezirk ein. Aus diesen geht hervor, dass er fast den kompletten Hof abreißen möchte, um ihn mit einem Hostel und zwei Bauteilen “möblierter Studentenapartments in trendigem Design“ zu bebauen. Drei Häuser eben dieser Studentenapartments befinden sich bereits auf dem Nachbargrundstück.
Ein Anblick, der uns gruselt.

Der Berliner Kultursenator, Klaus Lederer, hat 2017 auf Bitten der Bewohner, in einem Brief an die neuen Eigentümer an deren Verantwortung appelliert.
Es kam keine Reaktion.

Allerdings haben sich auch einige der 40 Mieter*innen zusammengeschlossen und wollen um ihren Wohn- und Arbeitsraum, Treff- und Lebensmittelpunkt und
diese kleine Oase kämpfen. Auch der kürzlich beschlossene Milieuschutz für
das Gebiet “Reinickendorfer Straße” stellt nun eine weitere Hürde für einen erneuten Verkauf und den Abriss des Grundstückes dar.

Wir Mieter*innen der Kolonie10 wehren uns gegen Verdrängung und Profitgier. Schließt euch zusammen und wehrt euch mit uns.

  • Es bedarf endlich einer Regulierung, um der Vertreibung aus Profitinteresse Einhalt zu gebieten.
  • Auch Gewerbe braucht Kündigungsschutz, um die stetige Abwanderung des Handwerks zu verhindern.
  • Es gilt weiterhin gemeinsam Mieter*innenproteste zu organisieren.
  • Man kann versuchen Häuser über Selbstkauf der Spekulation zu entziehen und in Genossenschaften eingliedern.
  • Leerstand wegen Spekulation muss geahndet werden.

Für eine lebenswerte und vielfältige Stadt!